Fragen zu einer bestehenden PV Inselanlage

  • Guten Tag, auf dem erworbenen Gartengrundstück wurde vom Vorbesitzer eine Solar Inselanlage installiert welche grundsätzlich auch funktioniert. Hin und wieder habe ich Ausfälle denen ich auf den Grund gehen möchte.


    Der erzeugte Strom wird in 3 Autobatterien (100Ah) gespeichert(s Bild). Die Batterien sind schon etwas älter.


    Ich habe zwei „Kreisläufe“. Einen 12 Volt und einen 230V.


    Solange es hell ist funktioniert eigentlich alles. Wenn es Dunkel wird kommt der Strom nur noch aus den Batterien welche dann nicht mehr durch die PV Anlage geladen werden.


    A) Dadurch passiert es nach einer gewissen Zeit, dass sich der 12 Volt Kreislauf verabschiedet. Der 230volt Kreislauf läuft noch weiter. Warum das so ist, ist mir nicht ganz klar:


    Kann es sein, dass dies mit den Load ON und Load off Einstellungen zu tun hat? (S Bild) Sprich, wenn die Spannung unter einen gewissen Schwellenwert fällt wird „12v Kreislauf“ abgeschaltet? Warum läuft der 230Volt Kreislauf dann aber noch weiter… ?


    B)Macht es Sinn die drei Batterien zu überprüfen bzw. gegen bessere/neuere auszutauschen ?


    C) Zudem habe ich auch ein Problem einen Wasserkocher (100watt) oder eine Kaffeemaschine (850watt) zu betreiben. Dann bricht der 230volt Kreislauf in kürze zusammen. Was könnte man da tun, dass ich auch diese Geräte nutzen kann?


    Sorry wenn ich nicht alles fachmännisch richtig benannt habe, hoffe trotzdem auf die ein oder andere Hilfestellung.


    Danke vorab und viele Grüße


  • Hallo Snaker, willkommen im Forum.


    Zu deinem Problem: Ich glaube die Ursache liegt in den Batterien an sich. Autobatterien sind normalerweise nicht für den Betrieb in einer Solaranlage ausgelegt.


    Die sogenannten Starterbatterien, denn nichts anders ist eine Autobatterie sind dafür konzipiert beim Starten des Fahrzeuges für einen kurzen Augenblick eine große Menge Strom zur Verfügung zu stellen. Nach dem Startvorgang wird der Akku direkt wieder geladen. Sie sind nicht dafür geeignet über einen längeren Zeitraum oder permanent Strom abzugeben. Tiefentladen mögen sie im Grunde auch nicht, was zum frühzeitigen Defekt führen kann. Unter Umständen, z.B. bei einer Schlechtwetterperiode, bleibt der Akku für längere Zeit auf einem niedrigem Ladezustand, was die Autobatterie auch nicht besonders gut verkraften. Ein Spezialakku, der auch über einen längeren Zeitraum kontinuierlich entladen werden kann ist besser als eine Autobatterie.


    Außerdem sollte man auf einen gut belüfteten "Abstellraum" verfügen, da die Autobatterien beim Ladevorgang gasen und das sogenannte Knallgas freisetzen. Und bei einem normalen Bleisäureakku sollte immer auf einen ausreichenden Flüssigkeitsstand geachtet werde. Ggf. destilliertes Wasser nachfüllen. Im Winter die Batterien nicht im Frost stehen lassen.


    C) Zudem habe ich auch ein Problem einen Wasserkocher (100watt) oder eine Kaffeemaschine (850watt) zu betreiben. Dann bricht der 230volt Kreislauf in kürze zusammen. Was könnte man da tun, dass ich auch diese Geräte nutzen kann?

    Was leistet denn deine Anlage?


    Grüße

    Kalle

  • Hallo Kalle,


    Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort. Ich mache morgen mal ein Foto wo die 3 Batterien unterbracht sind. Zudem schaue ich mal, ob ich die Bezeichnung erkenne. Dann könnte wir prüfen, ob hier wirklich das Problem liegt.


    Im Winter Lass ich die Batterien auch angeschlossen. Wurde mir vom Vorbesitzer so zu geraten. Theoretisch könnte ich diese natürlich auch ausbauen und in den wärmeren Keller legen, wenn das sinnvoll ist?


    Wie kriege ich am einfachsten heraus, was die Anlage leistet ?


    Also anbei ein paar Bilder von der "kleinen Hütte" gemacht wo die drei Batterien über das Jahr hinweg stehen.


    Bezeichnung der Batterien ist: Ective EnergyCell 100Ah 95803 und wurden am 19.05.2015 gekauft. Einzelpreis 79,75 + Mwst.


    Ob das jetzt spezielle Solarbatterien oder Autobatterien sind kann ich so direkt nicht sehen. Seht Ihr das?


    Einmal editiert, zuletzt von Justfendt () aus folgendem Grund: 2 Beiträge von Snaker mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ok, also die Batterien sehen im ersten Moment zwar aus wie Starterbatterien, sind aber Deepcycle Akkus und sogenannte Versorgungsbatterien. Sollen laut meiner Recherche auch für Solar geeignet sein, was für dich ja schon einmal positiv ist. :) Die Akkus sind allerdings schon 7 Jahre alt und standen im Winter immer draußen. Bei den Gegebenheiten kann es schon mal sein, dass eine der Batterien ihren Zenit überschritten hat. Ich denke eine Prüfung vom Fachmann kann nicht schaden.


    Vielleicht solltest du die ganze Anlage einmal von einem Fachmann begutachten lassen, der kann dir dann auch was zum soll und ist KWp sagen und ob man damit einen Wasserkocher betreiben kann. 850Watt ist nicht ohne und kann eine kleine Anlage überfordern.

  • starterbatterieen sollten ab und zu geschüttelt werden.

    Es bildet sich bleischlamm der sich unten sammelt.

    Irgendwann schliesst der eine zelle kurz.

    Das dann nur noch eine 10v batterie die mit ladeschlussspannung 13,8-14,4 überladen wird und abkocht.

    Richt es nach faule eier wird es lebensgefährlich, das ist giftig.


    Was ich vermute, 12v gehen vom solarregler über den load in die anlage.

    Der schaltet ordnungsgemäss bei unterspannung ab.

    An diesen darf man 230v wechselrichter nicht anschliessen, der kann max die 30-40-60a die draufstehen.

    Kurzzeitig.


    Der 230v ist direkt an der batterie, hat eine geringere abschaltspannung und mach noch strom.


    Die nächsten batterien sollten agm sein.

    Die haben das problem mit dem bleischlamm nicht.

    LiFe wäre genial, aber teuer.


    Wenn es Dunkel wird kommt der Strom nur noch aus den Batterien welche dann nicht mehr durch die PV Anlage geladen werden.

    Frechheit, würd ich ja beim mond reklamieren.


    Zudem habe ich auch ein Problem einen Wasserkocher (100watt) oder eine Kaffeemaschine (850watt) zu betreiben. Dann bricht der 230volt Kreislauf in kürze zusammen.

    Solange sonne scheint wäre eine möglichkeit.

    oder bessere batterie.


    Macht es Sinn die drei Batterien zu überprüfen bzw. gegen bessere/neuere auszutauschen ?

    dazu gibt es batterietester.

    ich bau das jeden tag, und kenne warscheinlich jedes kuhdorf in deutschland.


    Ich muss mir auch keine geistreich erscheinenden antworten ergooglen.

    Ich weiss es einfach.

  • Danke für eure Rückmeldungen. Folgende Fragen habe ich noch


    A) Um den Bleischlamm zu entfernen => Batterie nacheinander in laufenden Betrieb abklemmen, schütteln und wieder anklemmen?


    B) Könnt Ihr mir einen batterierester empfehlen?


    C) Wasserkocher kann ich auch bei Sonne nicht nutzen, da bricht das System sofort zusammen.


    D) kann ich mit besseren Batterien noch mehr herausholen? Auch hier gerne mit link Empfehlung


    Vielen lieben Dank :)

  • ) Um den Bleischlamm zu entfernen => Batterie nacheinander in laufenden Betrieb abklemmen, schütteln und wieder anklemmen?

    schütteln wäre zuviel aufwand, mittig eine latte unter die batterieen und wöchentlich mal drauftreten, das sollte helfen.

    abklemmen nur wenn es starre verbinder sind.



    ) Könnt Ihr mir einen batterierester empfehlen

    chinaman, das irgendwie alles gleich, 20€ tun es auch.



    Wasserkocher kann ich auch bei Sonne nicht nutzen, da bricht das System sofort zusammen.

    dann ist der bwr zu klein.

    ich verwende ab 2kw, 12v ist mit 2kw sinus, ok, das schon ein grösserer klumpen, schafft aber bequem übliche verbraucher wie toaster, wasserkocher, staubsauger .......

    24v ist etwas exotischer, parallelbetrieb mit 24v verbrauchern schwierig, gibt es zu wenige, aber für 230v gibt es dann auch 5kw bwr.


    kann ich mit besseren Batterien noch mehr herausholen? Auch hier gerne mit link Empfehlung

    link muss ich schuldig bleiben, sehr zu empfehlen lifepo 12v 90ah.

    habe ich seit 8 jahren in einer anlage laufen.

    sind nur sehr teuer, ca 600€ pro.

    sie sind jedenfalls gelb, werden wohl in flugzeugen verwendet.

    hier die besonderheit, im parallelbetrieb 12v.

    die ladeschlusspannung ist etwas höher am bwr einzustellen wie blei, deswegen leistungsdioden vor dem 230v wr, weil der sonst auf überspannung geht und nicht startet. die 0,7v an der diode reichen.


    48v hat vorzüge, wenn man öfter leistung benötigt.

    man sollte aber dafür genügend pv auf dem dach haben.


    ersatzweise günstiger agm, die muss man nicht schütteln.

    gel fällt aus, kann keine hohen ströme.


    auch wenn es heutzutage fast nur wartungsfreie blei gibt, eine öffnung zum dest wasser nachgiessen kann ich empfehlen.

    eine säurespindel und konzentrierte schwefelsäure um frei die dichte selber einzustellen ein traum.

    fertige batteriesäure kann schwund nicht ausgleichen, bei 1,28 kann man 1,26 nicht mehr aufwerten.


    wer noch nife bekommen kann, zu normalen preisen, sollte diese verwenden.

    eine quelle für kalilauge wäre hilfreich.

    diese halten länger als ein mensch alt wird.

    ich bau das jeden tag, und kenne warscheinlich jedes kuhdorf in deutschland.


    Ich muss mir auch keine geistreich erscheinenden antworten ergooglen.

    Ich weiss es einfach.

  • Lieben dank. Leider erst jetzt deine Nachrichten gelesen. Werde deine Tipps mal befolgen insb. mit der Latte unter die Batterie legen und "drauf" treten.


    Hab aber definitiv ein Problem. Dieses Jahr ist die Anlage mehrfach ausgefallen als ich die Hecken geschnitten habe (das war letztes Jahr 2021 noch kein Problem), da konnte ich ohne Ausfall alle Hecken am Stück schneiden. Dieses Jahr bereits nach 30 Minuten Ausfall.


    Irgendwas stimmt also nicht (mehr).


    Was würdest du/ihr mir eigentlich für die Wintermonate (kalten) Monate empfehlen. Die Batterien stehen zwar im trockenen aber kälte bekommen sie natürlich trotzdem ab. Ausbauen und "wärmer" über den Winter lagern oder ist das egal? Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von Snaker ()

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