FI fliegt raus, wenn Anlage am Netz ist

  • Hallo zusammen


    Ich bin gegenwärtig am Verzweifeln, was mein Balkonkraftwerk bzgl. FI treibt.


    Hier aber erst mal die Eckdaten:


    Ich habe mir 07/2022 folgendes Balkonkraftwerk gekauft:


    750W Balkonkraftwerk mit 2x 375W LONGi LR4 Modulen + APsystems DS3-S Umrichter


    Aufbau: Auf Dach von Gartenhäuschen mit Anschluss an Steckdose auf Terrasse.


    Seit Ende der Saision 2023 hat das Kraftwerk mir immer wieder den FI ausgelöst. Unregelmäßig. Mal, nach nicht mal 5 min, dann auch erst mal nach 2 Stunden.


    In der Hoffnung, es liegt an Kabel oder Steckdose, habe ich das aktuelle Verlängerungskabel direkt an die Anlage (da zwischen Anlage und Steckdose noch eine Verteilersteckdose für Garten ist) und anschließend an unterschiedlichen Steckdosen in der Wohnung angeschlossen. Gleiches Problem. FI löst aus.


    Gestern ein neues Verlängerungskabel gekauft, direkt angeschlossen, auch wieder an unterschiedlichen Steckdosen, gleiches Problem. FI löst aus.


    Nun bin ich an dem Punkt, wo ich vermute, dass der Umrichter ggf. der Übeltäter ist.


    Hat hier jemand dahingehend schon mal ähnliche/gleiche Probleme gehabt?


    THX 4 Support


    Andi

  • Hallo Andi,


    Zunächst würde ich die Leitung Wechselrichter - Steckdose abstecken, und auf Feuchtigkeit untersuchen / trocknen. Es hat sehr viel geregnet, in den letzten Wochen... Vielleicht kannst Du die Leitung / den WR durchmessen: mit einem Widerstandsmessgerät mal die Verbindung Schutzleiter gegen Aussenleiter/Neutralleiter messen ?


    Bist Du sicher, dass es der Balkonkraftwerkstrang "alleine" schuld ist, dass der FI fliegt ?

    Hast Du vielleicht einen Summenfehler (mehrere Stromkreise zusammen lösen einen Fi aus - die Fehlerströme addieren sich: einzeln sind die Fehlerströme zu gering... ) ausgeschlossen ? Wenn Du nur einen Fi für Deine Wohnung/Dein Haus hast, ist das auch eine mögliche Ursache...


    Vielleicht schaltest Du die anderen Sicherungen, die an dem FI hängen, einfach erst einmal aus und steckst das BKW ein - fliegt der FI ? Wenn ja, würde ich den Schutzleiter der BKW-Leitung auftrennen und ein Amperemeter dazwischenklemmen, um den Fehlerstrom zu messen... hier solltest Du aber wissen, was Du tust... (...) Wenn Du zu wenig Ahnung von Strom und Co. hast, lass das/sowas einen Elektriker machen...


    FI-Probleme sind i.A. schwer zu diagnostizieren (sind oft Blinker-Probleme: Mal da, mal nicht... )... Falls aber der Fi fliegt, wenn nur das BKW eingesteckt ist (und die zugehörigen Leitungen/Stecker trocken und die Leitungen nicht beschädigt sind...), ist die Warscheinlichkeit hoch, dass der WR im Eimer ist. Kannst Du den WR mit Anschlusskabel in einen Stromkreis mit einem anderen FI (beim Nachbarn ?) zum Test einstecken ?


    Schöne Grüße, Manfred

  • Hallo EmmPee


    vielen Dank für deine Rückantwort. Die Steckverbindungen habe vor den Tests überprüft und sind alle trocken. Diese FK würde ich schon mal ausschließen. Eine gute Idee ist das nochmal mit nem anderen FI zu testen, bzw. mit den Sicherungen raus. Dahingehend werde ich das mal mit der Kellerwohnung testen. Alles tiefgreifendere werde ich mal mit meinem Elektriker klären. Ich dachte/hoffte, ich bekomme das Problem so in den Griff.

    Des weiteren gab/gibt es mit meinem Umrichtertyp wohl des öfteren Probleme bzgl. FI, was für mich den WR als Hauptverdächtigen ausmacht.


    Aber ich werde erst nochmal mit einem anderen FI testen und schauen, wie sich die Anlage dann verhält :):thumbup:.


    Gruß

    Andi

  • :) Hört/liest sich nach WR als Quelle an, relativ sicher kannst Du sein, wenn der "andere" FI auch herausspringt...


    Schöne Grüße, Manfred

    Sooooo, gerade nochmal wie folgt getestet

    Mit dem BKW in Kellerwohnung, wo auch ein FI vorhanden ist. Der FI hat dann kurz drauf ausgelöst. Das ganze dann noch 2x probiert, konnte neben dran stehen beleiben (da grad gut Sonne scheint). Hat wieder ausgelöst. Ich denke/hoffe eindeutiger geht es nicht. Ich bringe den Umrichter zum Check zum Vertreiber, der zum Glück bei mir um die Ecke sitzt.

  • So, kurzer Zwischenstand: Der Umrichter wurde zur Überprüfung abgegeben und es konnte kein Fehler festgestellt werden. Der Umrichter war bei der Firma ca. 20-30 min am Netz, FI hat nicht ausgelöst. Da ich das Verbindungskabel zwischen Umrichter und Steckdose nicht mitgegeben habe, soll ich dieses nun ebenfalls nachreichen, um das Kabel auszuschließen. Mein Bauch sagt mir irgendwie, das wird eine längere Geschichte. Kann das Auslösen des FI's nach unterschiedlichen Betriebszeiten der Anlagen (Ausgelöst immer in einer Zeit von ca. min 5 Minuten bis max. 3 Stunden) durch ein beschädigtes Kabel kommen? Ebenfalls wurde mir gleich gesagt, dass aktuell mein Umrichtermodell nicht verfübgar sei (aktueller Bestand leer). Ich werde nun morgen das Kabel nachreichen. Die Frage ist, wie es weitergeht, wenn der FI wieder nicht auslöst (wovon mein Bauch ausgeht). Bewegt es sich langsam in Richtung rechtlicher Anspruch? Garantie ist ja gegenwärtig noch gegeben.


    Vielen Dank für eure Tipps / Hilfe

    Einmal editiert, zuletzt von mjellnom ()

  • Hallo noch einmal,


    im bisherigen Verlauf hatte ich ja bereits gefragt, ob die Stecker etc. trocken sind...

    der Fehler KANN am Kabel/Stecker liegen - Feuchtigkeit am/im Stecker, Maus-/Marderbiss (hättest Du bestimmt gesehen) etc...

    da der 2.te FI beim Testen auch gesprungen ist, liegt der Fehler auf jeden Fall in der Kombi WR / Kabel,


    ABER die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kabel (Leitung) "einfach so" kaputt geht, ist sehr gering...

    Kannst Du wenigstens die Leitung ohmisch Durchmessen ? Das bringt ohne Last zwar nicht SO viel,

    aber damit kannst Du wenigstens die grundsätzlichen Dinge abklopfen...



    Ein FI springt heraus, wenn "irgendwo Strom verschwindet", also irgendwo eine Masse-/Erdverbindung

    besteht... wenn z.b. ein Kriechstrom vom Aussenleiter zur Erde fliesst...

    Das Problem: Es gibt ohnehin überall Fehlerströme, die sich addieren... also MUSS Dein

    WR keine 30mA Fehlerstrom produzieren, es reicht, wenn er z.b. 10mA produziert,

    und andere Geräte die "fehlenden" 20mA dazusteuern... dann hopst irgendwann der FI.

    Der FI der testenden Werkstatt wird vielleicht nicht springen, weil die Leitung, an der getestet wird,

    ganz alleine an einem FI hängt.. bei 10mA Fehlerstrom springt der zuständige FI nicht heraus...


    Dagegen (Summenfehler) spricht aber, dass der "fremde FI" auch herausgesprungen ist...

    es KANN sein, dass da auch schon erkleckliche mA`s an Fehlerströmen diesen FI
    "vorspannen"... ... das testen mit dem 2.ten FI ist zwar nur eine rudimentäre Vorgehensweise,

    aber mehr kannst Du nicht machen...


    Grundsätzlich kann man die Ursache nur durch Messen herausbekommen... Der "Laie an sich" wird das nicht

    hinbekommen (schon mangels Meßequipment)--- wenn die Firma nun sagt: "Kein Fehler feststellbar"

    kann sie sogar Recht haben (s.o.)... kannst Du die mal fragen, ob die eine Isolationsmessung machen

    können, oder ob die den vom Schutzleiter abgeleiteten Strom messen können ?

    Rechtlich wirst Du kein Chance haben: Kaufdatum 07/2022, d.h. der Kauf erfolgte vor über 12 Monaten,

    also nach der 12-Monatsfrist - hier wird sich ein Rechtstreit nicht lohnen...


    Gewährleistung


    Ich denke, dass Du Dich mit einem neuen (zu kaufenden) WR abfinden musst... es wäre SCHÖN, wenn Dein Lieferant

    den WR tauschen würde, aber die Erfahrung spricht dagegen...


    Trotz allem: Schönen Abend wünsche ich Dir !

  • Vielen Dank nochmal für deine ausführliche Antwort.


    Die Steckverbindungen waren alle nach Sichtprüfung auch trocken.


    Die AGB gibt 2 Jahre Garantie an.


    §6 Gewährleistung, Garantie und Rücknahme

    (1) für gelieferte Produkte besteht ein Gewährleistungsfrist von 2 Jahren. Für darüber hinaus gehende Garantieversprechen ist der entsprechende Hersteller zu kontaktieren.

    Das genannte Kabel habe ich an der Rückwand des Gartenhäuschens mit Klemmbügel angebracht. Allso hier auch alles ohne Bewegung.

  • Hello again, kennst Du Radio Eriwan ? (der Spruch kommt aus meiner Jugend...)


    -> Im Prinzip ja, ABER: Beweislastumkehr


    daraus: Gewährleistungsrecht, also Rechte wegen Mängeln an der Kaufsache, können Käufer nur geltend machen, wenn der Mangel bereits bei Gefahrübergang (Lieferung der Sache) vorhanden bzw. dessen Ursache bereits zu diesem Zeitpunkt angelegt war.

    Für Mängel, die erst in der Sphäre des Käufers und aufgrund seiner Verantwortlichkeit auftreten, haben Händler nicht einzustehen.

    Für die Mangelhaftigkeit im Zeitpunkt des Gefahrübergangs ist grundsätzlich der Käufer beweispflichtig.

    Zugunsten von Verbrauchern besteht bei B2C-Geschäften hier aber ein Privileg in Form einer Beweislastumkehr:

    Innerhalb eines gewissen Zeitraums nach der Lieferung wird grundsätzlich vermutet, dass die Mangelhaftigkeit bereits seit Gefahrübergang bestanden hat und dass dem Verbraucher deswegen Mängelrechte zustehen.

    Will der Händler eine gewährleistungsrechtliche Verantwortlichkeit zurückweisen, muss also er beweisen, dass der Mangel nicht schon bei Gefahrübergang vorlag, sondern auf eine (unsachgemäße) Behandlung durch den Verbraucher zurückzuführen ist.

    Der Zeitraum, binnen dessen sich Verbraucher auf die Beweislastumkehr berufen konnten, betrug bis zum 31.01.2021 6 Monate ab Gefahrübergang.

    Zum 01.01.2022 wurde er nun aber durch § 477 Abs. 1 BGB auf 1 Jahr angehoben.


    In (ganz) short: In den ersten 12 Monaten muß der Händler beweisen, dass... danach musst Du beweisen, dass... und das Beweis`mal...


    Also: Entweder ist der Händler sehr kulant, oder Du musst in den sauren Apfel beissen...


    Hat jemand eine andere Info ? Zu wünschen wär`s ja, aber soweit ich informiert bin (und soweit ich diese Dinge bereits erlebt habe... ) hast Du nur eine Chance,

    wenn Du einen NETTEN Händler hast. Ansonsten: Abhaken. Du wirst mit rechtlichen Schritten auf Granit beissen - und das lohnt alles nicht wegen eines WR

    im Bereich 125.- 180.-€....


    Jetzt habe ich Dir den Abend versaut ?! :( Das wollte ich nicht, aber wenn der Fall so liegt wie ich das sehe, kann man das nicht ändern...


    Trotzdem schöne Grüße !

  • EmmPee Ich danke dir für die Ausführung. Ich konnte aber trotzdem gut schlafen ;-).


    Hilft ja nix. Ich versuche einfach weiter das Problem zu fixen.

    Eine weitere Option ist mir beim Suchen noch gekommen. Kann der FI an sich das Problem sein?

    Gegenwärtig ist verbaut: Hager CDA440D - 4 polig 6kA 40A 30mA Typ A

    Ein Typ B soll an der Stelle wohl die bessere Wahl sein?


    Heute bringe ich das Kabel noch zum Händler. Irgendwie wünsche ich mir, es ist das Kabel 🙈...

  • Guten Morgen nochmal, guter Schlaf ist wichtig ! :)


    Ich habe ein Balkonkonkraftwerk an einer "normalen Steckdose", und hinter einem FI Typ A: die Anlage funktioniert, der FI springt nicht heraus ... und die Anlage ist schon etwas größer mit "eigentlich zu wenig FI`s" (also es sollten hier mehr FI`s installiert sein...) ... deshalb bin ich sicher: der "Typ B" nichts bringen.


    Ausserdem wird ein Typ B hierfür eingesetzt: FI Allstromsensitiv


    Weiterhin gehe ich davon aus, dass annähernd 100% der anderen Balkonkraftwerkbetreiber KEINEN Typ B Fi eingesetzt haben... daher: Der FI von Hager ist sehr hochwertig, das passt schon.


    Ich gehe immer noch davon aus, dass der WR "im Eimer" ist... es KANN sein, dass - vielleicht auch um keine Kosten zu haben - der Händler keinen Fehler feststellen wird... kann auch sein, dass er das/sowas nicht messen kann (ist es ein Fachhändler, bei dem Du gekauft hast ?)

  • Gekauft habe ich die Anlage bei Sonnstrom:

    https://shop.sonnstrom.de/coll…s/balkonkraftwerk_abholen


    Mein Nachbar, hat die gleiche Anlage und keine Probleme.

  • ? Könnt (konntet…) ihr nicht einfach mal die WRs tauschen?? Dann wäre doch 100% Sicherheit gegeben… ggf jetzt noch Anschlussleitung tauschen ?? Um Sicherzugehen???

  • ? Könnt (konntet…) ihr nicht einfach mal die WRs tauschen?? Dann wäre doch 100% Sicherheit gegeben… ggf jetzt noch Anschlussleitung tauschen ?? Um Sicherzugehen???

    Da wurde mir schon gleich erklärt, dass gegenwärtig kein Ersatzumrichter auf Lager wäre. Ich habe am Freitag den Rückruf erhalten, dass auch der Test mit dem Anschlusskabel keinen FI ausgelöst hat.
    Ich habe jetzt an APSystems direkt eine ausführliche E-Mail geschickt und hoffe, dass darüber ggf. ein Umtausch/Ausführliche Prüfung etc. in die Wege geleitet werden kann.

    Ich bin gegenwärtig mit meinem mittlerweile verärgerten Latein am Ende 😖.

  • Beides zurückschicken lassen, WR mit Nachbarn tauschen: Fliegt auch sein FI, ist die Sache eindeutig.

    Wenn nicht, muß gemessen werden. Das wird teurer als ein neuer Mikro-WR...


    Ich sagte ja, dass das hoffnungslos ist... Schönen Sonntag noch !

  • Ich habe heute, nachdem ich eine Fallschilderung an APSystems geschickt habe eine äußerst erfreuliche und unkomplizierte Rückantwort erhalten:


    "Dear Customer,

    We're sorry to hear about your current situation struggling with the "short" DS3-S, due to some obvious reason, the stock of DS3 wasn't stable last year.Could you provide your address and contact info, so we can send the replacement to you?"


    So wie's aussieht, wird am Ende doch noch alles gut 🥳!

  • So, neuer Umrichter ist heute angekommen. Bis jetzt läuft alles wie es soll und der FI hält stand 🤞. Ab jetzt zählt Langzeittest.

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